Cookie über Cookies #4

Auguststraße 5a Postfuhramt
Oktober 1998 – Januar 1999

Noch während der Sanierung der Kalkscheune hatte mich Klaus Biesenbach gefragt, ob ich zur Biennale im Postfuhramt eine Cookies Bar machen könnte. Die Räume fand ich gut, sie hatten einen eigenen Eingang  von der Tucholskystrasse, hatten hohe Decken und alles war mal wieder nur vorübergehend. Aber wir mussten gleichzeitig mit dem Biennale Start  eröffnen. Ich hatte schon einen Betriebsurlaub nach Portugal geplant: Alle gemeinsam in meinem neuerworbenen Bus hin, zwei Wochen in Bernhards Haus wohnen und gemeinsam Urlaub machen. Wir haben schließlich die Bar ausgebaut und sind losgefahren. Janet, Maren und Nane haben die Bar zur Biennale eröffnet. Maren kam nachgeflogen.

Eine Woche nach unserer Rückkehr haben wir die Bar als Cookies Winterbar (Bar IV) eröffnet.

Cem, Maik und ich bauten den Lärmschutz und die Lüftung vom Flohmarkt in die Fenster zum Hof ein, die Wände haben wir im Streifenlook gestrichen und Safy (Sniper) stellte mir zwei Freunde vor, die wollten unbedingt einen coolen China Imbiss im Club machen und ich sagte OK! Bedingung war, es musste vegetarisch sein und dann gab es den berühmten veggi Duck und der ganze Club stank nach China Imbiss und die Barkeeper wollten nicht hinten arbeiten. Bauzeit 2 Wochen.

Eines Tages,  als wir auf machten, kamen 3 Gäste mit einem unserer Cookies Sofas rein und entschuldigten sich: sie hätten das letzte mal in totaler Trunkenheit das Sofa mitgehen lassen (WIE???). Ein andres mal haben wir einen schwarzen BH gefunden und lachten. Wir haben ihn sehr prominent hinter der Bar aufgehängt und kurz drauf kam eine junge Dame und sagte, sie hat was letztes Mal was vergessen. Es war ihrer.

Cookies IV fand ich nicht gelungen. Es ist nur selten passiert, daß die Party in Euphorie und Wahnsinn endete. Ich konnte nicht mehr an der Bar arbeiten wie gewohnt, da der Club unübersichtlich war und ich mich immer um alles was schief lief kümmern musste. Die Nachbarn wahren sehr Geräusch empfindlich, so daß wir im tiefsten Winter den Eingang über die Auguststrasse über den Hof verlegen mussten. Die Türsteher standen einfach auf der Strasse in der Kälte rum und der Bus war der einzige Ort, an dem sie sich abwechselnd aufwärmen konnten.

Nachdem die Biennale zu Ende war, hat die Post einen Vertrag mit mir abgeschlossen.

Der wurde jedoch sehr bald und sehr kurzfristig gekündigt, wegen Lärmbeschwerden.

Wir sind dann innerhalb einer Woche ausgezogen, wenigstens konnte ich ein Lager von der Post mieten. Da habe ich dann alles untergestellt.

 

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