Ben Klock über die erste Bar
Auguststraße 26b
Am Anfang war: ein ranziger Keller, Ghettoblaster, Goldfinger-CD in Dauerschleife, Cookie und seine Bar-Girls Nane und Janet.
Nachdem keiner mehr die gleiche CD hören konnte, wurde in einen Plattenspieler investiert und ab da an gab es sogar einen eigenen Resident: Ben Klock aka ben e.clock der alle 20 Jahre Cookies treu blieb. Ben Klock über Cookies #1:
Der erste Laden – Undankbare oder ehrenvolle Aufgabe diesen zu beschreiben? Von musikalischer bzw. Party-Seite her eher undankbar. Unsere ersten Geh-und Drehversuche standen ja noch auf sehr wackligen Beinen. Als erster DJ aber, der bis heute noch dabei ist (10 Jahre später! – welch ein Schock als Cookie am Telefon die Zahl aussprach!), natürlich eine Ehre.
Cookie´s 1, da denke ich an ein Brett, darauf dreckige Gläser und darunter die Baseballkeule für den Notfall. Und ich denke an meine erste Begegnung mit Cookie: Im Delicious Doughnut´s. Ich war dort Barmann und Cookie sprang an dem Abend für den zweiten Mann ein. Ich dachte, ich müsste dem kleinen langen Jungen jetzt mal erzählen, wie man das mit den Drinks so macht. Der grinste nur und schnell begriff ich, dass er´s viel besser wusste, denn der hatte da sone Keller-Bar ein paar Häuser weiter. Nun, deswegen blieb er dann auch bei seinen und ich bei meinen Mixkünsten – die, sagen wir ausbaufähig waren.
Ich spielte so was wie „I AM READY“ von Josh Wink, die Hymne mit dieser endlos langen Trommelwirbelsteigerung. Das Stück verlangte förmlich nach einem gigantischen, jauchzenden Ravepallast. Doch wir hatten nun mal nur das – darf ich es liebevoll Loch nennen? – , wo nicht mehr als 15, vielleicht 20 Leute reinpassten. Aber gut: Wir waren READY for take-off. Und wie wir ja wissen, auch die Lotusblume wächst aus dem Schlamm, wühlt sich hindurch und tanzt dann doch irgendwann in voller Pracht auf dem Tresen. Und dieses Pflänzchen Cookie´s Bar wuchs von ganz alleine – ohne Druck – immer weiter.
Doch bis zur richtigen Party musste zunächst noch folgendes geschehen: Im zweiten Laden war der DJ wieder im Keller in der Ecke platziert, bis: mir die Hälfte meiner Platten und Cookie die Hälfte seiner Anlage geklaut wurde. Frustriert saßen wir auf der Treppenstufe. Cookie beschloss: Der DJ muss nach oben, denn unten ist´s nicht Einbruchsicher. Der Quantensprung war vollzogen: DJ und Barbereich kamen zusammen und die Party begann mit einer einmaligen Euphorie. Von da an schlug das DJ-Herz bum bum bum von Bar zu Bar zu Bar…wir sprechen uns wieder bei 20 Jahren Cookie´s.
Ben Klock aka ben e. clock