THE LAST DANCE – Bilder vom 19.7.2014
Die letzte Nacht. Der letzte Tanz. Ihr seid großartig.
Credit: Jesus Pastor
superfreund ⋅ cookies #7 1/2 / Friedrichstr. 158 ⋅
Die letzte Nacht. Der letzte Tanz. Ihr seid großartig.
Credit: Jesus Pastor
superfreund ⋅ cookies ⋅
Wir sind mit ca. 80 Personen nach NYC geflogen, im Rahmen der Children of Berlin Ausstellung anlässlich des 10ten Jahrestages des Mauerfalls. Da haben wir das Cookies 5 komplett nachgebaut und nachgestellt: mit Einrichtung, Barkeepern, Tür und Dj Team haben wir da gefeiert. Danke an Klaus und PS1.
superfreund ⋅ cookies #5 / Saarbrücker Str. 36 ⋅
Saarbrücker Straße 36 Backfabrik
April 1999 – Oktober 2000
Ich lief die Auguststrasse rauf und runter. Ich traf Ralf (Suicide & Casino), er meinte, er hätte was für mich und so bin ich direkt mit ihm in die Saarbrücker Strasse gefahren. Er bat mir die Räume direkt neben dem noch nicht ausgebauten Casino an, die ich aber nur Dienstags und Donnerstags bespielen durfte. Ich antworte, ob die Gäste jemals so weit weg von der Auguststrasse ausgehen würden. Er hat mich ausgelacht und ich habe eine Woche später zugesagt.
Der Ausbau war aufwendiger als alle anderen zuvor. Die großen Fenster mussten schalldicht gemacht werden, wir haben in der 6 Etage große Holzlamellentüren gefunden. Das grosse Problem war, daß die nicht durch das Treppenhaus gepasst haben, so daß wir die 300 kg schweren Teile mit einem zusammen gebundenen Autoabschleppseil aus dem Fenster gehoben haben. Beim letzten ist das Seil gerissen und alles fiel vom 5ten Stock hinunter. Gott sei Dank traf es niemand. Die Lüftung & Heizung mussten wir neu kaufen und auch einen Toilettencontainer. Und noch viel mehr. Dann kam der Hof an die Reihe, bis wir alles fertig hatten, mussten wir wieder schon wieder raus. Und es kam noch dazu, daß ich fast gleichzeitig noch das Greenwich mit meinem Partner Heiko ausgebaut habe und kurz bevor wir mit dem Greenwich fertig waren, hatten wir noch die NYC Party zu organisieren.
Wir haben mit dem Betrieb nach ca. 4 Wochen Ausbau angefangen und dann kamen immer mehr und mehr Auflagen hinzu, so das wir eigentlich nie fertig wurden.
Das werde ich auch nie vergessen: eines Nachts im Club, so gegen 3 Uhr, schrie ein Gast: „Meine Freudin ist tot!“ Da lag ein junges Mädchen auf dem Ecksofa. Ich konnte kaum was sehen, da es zu dunkel war. Ich bin zum DJ Pult gegangen und habe das Licht heller gemacht, als ich dann beim Mädchen ankam, war es schon wieder dunkel. So musste ich also wieder zurück und bis der Dj endlich begriff, worum es ging, war ich schon 3x hin und hergelaufen. Als ich endlich sah, was los war, lag das angeblich tote Mädchen still da und ihre Freundin sprang herum und haute auf sie ein: „Wach auf!“ und „ Sie ist tot!“ Nach ca. 3 Minuten wachte das Mädel auf, wir hatten schon einen Krankenwagen gerufen, aber der fuhr dann wieder weg. Als ich mich von dem großen Schock erholte hatte, stellte ich fest, daß das Mädchen, bis dahin oft und gern gesehener Stammgast, viel viel zu jung war und sie hat sofort Hausverbot bekommen
Eines Nachts wieder stellte mir Maik eine Dame vor, geschätzt: mitte 30. Sie wollte unbedingt als Runner bei mir arbeiten. Ich habe ihr davon abgeraten, weil der Job echt hart war. Aber es war nix zu machen, sie wollte. Wir vereinbarten für übermorgen eine Schicht zur Probe. Am besagten Tag hatte ich eine Nachricht auf meinem AB: „Kann heute leider nicht kommen, muss spontan für ein Film arbeiten, aber habe alles arrangiert, meine Schwester kommt. Ok, das war Linda, ihre Tochter. Sie war die einzige Runnerin, die wir je hatten und heute ist Linda an der Bar.
Da es alles so groß geworden war und ich so viele andere Sachen machte (Greenwich NYC ….) brauchte ich ab da einen Hausmeister, der sich um das Cookies 5 kümmerte. Maik hat da quasi gewohnt. Danke dafür!
Das Ende: eine Hamburger Firma kaufte den ganzen Komplex sehr überraschend. Erst teilten sie uns mit, daß wir noch ca. ein Jahr hätten, aber dann klappte die Finanzierung sehr schnell und wir mussten innerhalb von 3 Monaten raus, womit ich wirklich nicht gerechnet hatte.
superfreund ⋅ cookies #1/ Auguststr. 26b ⋅
Auguststraße 26b
November 94 – Januar 1996
Eines Tages habe ich Knut getroffen (Freund und Nachbar, der bei jeder Kleinigkeit „Scheisse“ schrie, so daß alle Nachbarn im Umfeld von 150 Meter einen Herzinfarkt bekamen), jedenfalls sagte er, er hätte eine Location aufgetrieben, wo wir hin und wieder eine Party machen könnten, in der Augststr. 36, Hinterhaus Keller, genannt Synlabor.
Wir könnten da zum Beispiel Vollmonds Parties machen.
Ich hatte Lust etwas zu machen und habe sofort zugesagt, wir machten 2 Vollmond Parties, die waren toll und haben mir viel Spaß gemacht. Wir haben zusammen Stunden lang im Copy Shop S/W- Wolf-Mond Plakate und Flyer gebastelt. DJ Elbee Bad war der erste Dj, der je für mich auflegte. Die Gäste haben uns im Caipirinha herstellen korrigiert, wir wussten nicht mal, das man die Limetten mit Zucker stampfen musste, hatten auch gar nix zur Hand und mussten sie schließlich mit dem anderen Ende eines Flaschenöffners zerstampfen.
Knut hatte die Idee. Wir sollten in unserem Haus eine kleine Cocktailbar bauen, im Hinterhauskeller, den fast niemand benutze. Der war voll bis zu Decke mit Müll und Dreck. Wir haben die Nachbarn gefragt und alle fanden das eine gute Verbesserung. Knut hatte dann nie Zeit (oder Lust?) den Müll rauszuholen. Ich habe dann alleine angefangen den ganzen Plunder auf den Hof zu schmeissen. Es war ein riesiger Berg und dann fuhr Knut noch in Urlaub und ich habe Cookies 1 ohne Knut gebaut und als er wieder kam, war es schon am laufen. Als ich den Keller entleert habe, stellte ich fest, daß der Boden aus Sand war. Das fand ich richtig scheisse. Daraufhin bin ich nächtelang durch die Strassen gelaufen und habe nach Holzbohlen gesucht, bis ich denn ganzen Boden verlegt hatte (die waren echt sehr schwer ). Als ich fertig mit dem Boden war, habe ich die Einladungen im Copy Shop gemacht und verteilt. So hatte ich nur noch eine Woche, um mit dem restlichen Ausbau fertig zu werden. Das mach ich heute noch so: erst einladen, dann ausbauen. So hat man Zeitdruck und diesen Kitzel, fertig zu werden. In der letzten Woche haben Sibylle & Suse die Wände gestrichen. Sibylle hat die Farben mit mir ausgesucht und der Bar ihre Handschrift gegeben. Nick hat die Bar am Eröffnungstag gebaut und ich war in der ganzen Stadt unterwegs, um Kühlschränke, Getränke, Gläser und Möbel zu besorgen. Meine kleine Musik Anlage von oben (ich wohnte im 3.ten Stock) wurde benutzt und die drei CDs, die ich besaß wurden immer wieder gespielt, mein ganzes Erspartes war weg, was etwa 300 Arbeitsstunden im Oren entsprach. Mein Ziel war es, eine gemütliche wohnzimmerhafte Bar zu haben, für eine kurze Zeit bis das Haus saniert würde, geplant waren 5 Monate es wurden 12. Anfangs habe ich nur Cocktails verkauft, aber bald wurde ich überredet auch Bier Wein und Sekt anzubieten. In jeder Woche habe ich das Angebot an Drinks erweitert, sogar Kaffee und Hefeweizen gab es. Immer wenn ein Gast nach etwas fragte, gab es das dann ab der nächsten Woche. So füllte sich meine langsam meine Bar auch mit verschiedenen Alkoholika. Bauzeit 3 Wochen.
Mit Ben.E. fing der Tanzraum an und meine der CDs wurden nur noch Donnerstags benutzt. Ich musste hierfür auch erstmal den 2ten Raum entrümpeln, auch hier die Wände streichen und die Decke mit einer Plane abhängen, weil Hugo den Rauch nicht in seiner Wohnung haben wollte. Über dem DJ sammelte sich bald eine große Pfütze in der Plane: es war das Abwasser vom Haus, hat aber nur ein bißchen getropft.
Es war eine coole Zeit für mich. Ich bin immer Dienstags um 14 Uhr einkaufen gegangen und habe mit den Aufräumen vom letzten Mal angefangen, die Gläse, die schon am verschimmeln waren geputzt und dann ging es auch schon los, bis 6 Uhr morgens. Und das zweimal die Woche. Und bald fingen Nane und Janet an, mir zu helfen. Für ein paar Stunden, zur Primetime. Aber auch, da es zu zweit viel mehr Spaß machte. Mein gesamter Arbeitsaufwand war ca. 30 Std. pro Woche, davon 12 Stunden für Organisation.
Das Haus wurde dann im Frühjahr 1996 saniert und ich musste raus. Ich habe alles in meine neue Wohnung gepackt, wo ich dann auch später hin und wieder Parties gemacht habe.
superfreund ⋅ cookies #2 / Auguststr. 36 ⋅
Auguststraße 36
März 1996 – August 1996
Sibylle, Nick, Froggy und Monica hatten für das Ladengeschäft in der Auguststr. 36 nach jahrelangem Aufbau ihres Geschäfts für Möbel und Frachtschiffreisen plötzlich eine Kündigung mit einer Frist von 3 Monaten bekommen. Wegen Sanierung. Sie fragten mich, ob ich die Räume haben möchte für diese drei Monate. Der Laden war sehr liebevoll dekoriert und hatte eine wunderbare Atmosphäre. Ich musste nur noch einen Tresen bauen. Unten war wieder alles voll mit Kohlen und Müll bis zur Decke. Mit Sara, Nilgün und Ben.E. räumten wir den Keller leer und dekorierten den Keller zum Dancefloor um. Nach sehr kurzer Zeit gab es Beschwerden von den Nachbarn: da ich keine Toiletten hatte, haben die Jungs einfach gegen die Hauswände gepisst. Die Mädels gingen (meist) brav ins Hackbarths, bis 3 Uhr und dann für 4 Mark Eintritt, nur um aufs Klo zu gehen, ins Donoughts. Es musste eine rasche Lösung her, wir bauten im Keller ein Holzpodest, auf dem sich ein Handwaschbecken, ein Pissior und eine Toilette befanden, alles getrennt von einem leicht durchsichtigen, schwarzen Stoff, der nicht ganz bis zum Boden reichte, sondern ca. 25 cm vorher aufhörte. Bald wurde dann im Keller eingebrochen. Die Plattenspieler und die Hälfte von Ben.E.s Platten waren weg. Danach bauten wir um und der DJ kam nach oben und so direkt in der Nähe von der Bar und das war der Umbruch! Es war jetzt keine Bar mehr, aber auch noch kein Club. Jeder Abend war spannend und wir fingen an, auf der wackeligen Bar zur tanzen. Die Abende werde ich nie vergessen.
Da wir direkt an der Strasse waren und jeder der vorbeilief auch rein wollte, was auch eigentlich kein Problem war, aber die Polizei hätte ja auch einfach hereinspazieren können, brauchten wir eine Tür. Sara und Joel haben die 1. Tür gemacht. Nilgün und Olli fingen bei mir an der Bar an.
Alles lief gut, bis der Hauseingang ausbrannte. Von da an hatten wir keinen Strom mehr. Erst hatte ich mir einen Generator geliehen, der war laut und ging bald kaputt. So habe ich Jörg (Schumi) kennen gelernt und wir haben einen hochgefährlichen Weg gefunden. Und aus Lärmgründen mussten wir die Tür verlegen: durch die verbrannte Hofeinfahrt, dann in den Keller, vorbei an unserer WC Anlage und wieder hoch in den Laden. Es macht Spass, immer wieder Sachen zu verändern, und so Gäste kurz durcheinander zu bringen.
Nach fünf Monate mussten wir auch hier raus. Wegen Sanierung. Das war hart und traurig.
Es war der beste Laden, mit Cookies VI.
superfreund ⋅ cookies #4 / Auguststr. 5a ⋅
Auguststraße 5a Postfuhramt
Oktober 1998 – Januar 1999
Noch während der Sanierung der Kalkscheune hatte mich Klaus Biesenbach gefragt, ob ich zur Biennale im Postfuhramt eine Cookies Bar machen könnte. Die Räume fand ich gut, sie hatten einen eigenen Eingang von der Tucholskystrasse, hatten hohe Decken und alles war mal wieder nur vorübergehend. Aber wir mussten gleichzeitig mit dem Biennale Start eröffnen. Ich hatte schon einen Betriebsurlaub nach Portugal geplant: Alle gemeinsam in meinem neuerworbenen Bus hin, zwei Wochen in Bernhards Haus wohnen und gemeinsam Urlaub machen. Wir haben schließlich die Bar ausgebaut und sind losgefahren. Janet, Maren und Nane haben die Bar zur Biennale eröffnet. Maren kam nachgeflogen.
Eine Woche nach unserer Rückkehr haben wir die Bar als Cookies Winterbar (Bar IV) eröffnet.
Cem, Maik und ich bauten den Lärmschutz und die Lüftung vom Flohmarkt in die Fenster zum Hof ein, die Wände haben wir im Streifenlook gestrichen und Safy (Sniper) stellte mir zwei Freunde vor, die wollten unbedingt einen coolen China Imbiss im Club machen und ich sagte OK! Bedingung war, es musste vegetarisch sein und dann gab es den berühmten veggi Duck und der ganze Club stank nach China Imbiss und die Barkeeper wollten nicht hinten arbeiten. Bauzeit 2 Wochen.
Eines Tages, als wir auf machten, kamen 3 Gäste mit einem unserer Cookies Sofas rein und entschuldigten sich: sie hätten das letzte mal in totaler Trunkenheit das Sofa mitgehen lassen (WIE???). Ein andres mal haben wir einen schwarzen BH gefunden und lachten. Wir haben ihn sehr prominent hinter der Bar aufgehängt und kurz drauf kam eine junge Dame und sagte, sie hat was letztes Mal was vergessen. Es war ihrer.
Cookies IV fand ich nicht gelungen. Es ist nur selten passiert, daß die Party in Euphorie und Wahnsinn endete. Ich konnte nicht mehr an der Bar arbeiten wie gewohnt, da der Club unübersichtlich war und ich mich immer um alles was schief lief kümmern musste. Die Nachbarn wahren sehr Geräusch empfindlich, so daß wir im tiefsten Winter den Eingang über die Auguststrasse über den Hof verlegen mussten. Die Türsteher standen einfach auf der Strasse in der Kälte rum und der Bus war der einzige Ort, an dem sie sich abwechselnd aufwärmen konnten.
Nachdem die Biennale zu Ende war, hat die Post einen Vertrag mit mir abgeschlossen.
Der wurde jedoch sehr bald und sehr kurzfristig gekündigt, wegen Lärmbeschwerden.
Wir sind dann innerhalb einer Woche ausgezogen, wenigstens konnte ich ein Lager von der Post mieten. Da habe ich dann alles untergestellt.
superfreund ⋅ cookies #3 / Johannisstr. 2 ⋅
Johannisstraße 2
Februar 1997 – Juni 1998
Nach langer Pause fragte mich Andreas ((SOKO) damals Berater der Kalkscheune), ob ich mir vorstellen könnte, eine Bar in dem Raum in der Durchfahrt der Kalkscheune zu machen. Ich überlegte und dachte erst, daß es ein bißchen weit weg ist, von der Auguststrasse, aber dann fand ich die Idee gut und willigte ein.
Hier war der erste Architekt am Werk. Sören. Es gab eine Mauer direkt durch den Raum, die wollte ich unbedingt weg haben. Sören machte die erste Zeichnung und berechnete alles für mich und die Mauer habe ich dann alleine weggehauen. Da es so toll war, DJ und Bar so nah bei einander zu haben, achtete ich darauf, daß die Bar so stabil wie möglich gebaut wurde. Die Bar musste aushalten können, daß alle draufspringen konnten. Johannes D. und ich sägten und schraubten bis, alles fertig wurde. Dann wollte ich noch verschiedene Höhen im Raum haben, um den Gästen die Möglichkeit zu geben, den Laden aus den verschiedensten Perspektiven wahrzunehmen. Es wurden zwei Podeste gebaut, Sibylle hat die Wände gestrichen und Froggy hat ein Deckengemälde gemalt. Der Eingang wurde so umgebaut, daß er nach außen aufging und meine Lüftung aus Cookies 1 und 2 baute ich wieder ein.
Bauzeit 4 Wochen.
Tina und Jana entwarf die Einladung, die mit viel Handarbeit verbunden war: Tina, Jana, Nilgün, Johannes D., Jana M. und ich haben 800 kleine (& unbenutzte) Flaschen der Firma kleiner ****ling gesäubert, die Deckel abgeschraubt, gold angesprüht, mit Watermelon Man und Mai Thai gefüllt und am Ende wieder mit neuen Etiketten beklebt: Cookies Cocktail Bar – Grand Opening- Thursday – 27.02.1997 stand da drauf.
Cookies III wurde nun richtig zum Club. Ich habe eine PA (Club Anlage) gekauft, die heute noch im Cookies VI auf den Toiletten den Sound macht, die Türpolitik hatte Nilgün mit Ingo & Angela im Griff, Jens fing an der Bar an. Das erste Mal, daß ich einen Barkeeper so richtig mit Vorstellungsgespräch eingestellt habe. Und Jens war damals schon ein Urgestein der Berliner Gastro-Szene.
Highfish und Diringer fingen an regelmäßig an im Wechsel mit Ben.E. aufzulegen.
Ich bin für 8 Monate im Doughnuts eingestiegen und musste mich so um zwei Läden kümmern. Damals hat Nilgün die Einkäufe, die Abendleitung und die Abrechnungen übernommen. Sie hatte ein Auto.
Wir mussten wieder raus. Wegen Sanierung. Doch dieses Mal sollte ich wieder zurückkommen.
Ich hatte eine mündliche Vereinbarung mit der Kalkscheune. Als die Sanierung vorbei war und wir alle Genehmigungen eingeholt hatten und bevor wir mit dem Ausbau anfangen wollten, wollte ich unbedingt einen Mietvertrag haben. Frank von der Kalkscheune sagte: „Tut mir Leid, wir wollen die Kalkscheune verkaufen, an No-Ufos und wenn Du die Fläche haben willst, dann musst Du mit denen reden.“
No-Ufos wollte damals die unvorstellbare Miete von 30 bis 40 DM kalt, für einen unausgebauten Laden.
Ich habe abgelehnt und bin jetzt sehr froh darüber, sonst wäre ich vielleicht immer noch da.
superfreund ⋅ cookies #3 / Johannisstr. 2 ⋅
Bereits vor 10 Jahren fielen die Sätze: Früher war in Berlin alles besser
Hier der Kommentar von unserem langen Freund/Künstler hinter dem legendären Bild “Ficken”, Igor Pasch:
Früher war alles besser (siehe Bild oben). Das Berlin-Mitte der 90er war noch nicht so spießig, banal, inzestuös und unecht wie heute und im kleinen Cookies (Laden 3) in der Kalkscheune waren die Parties mit Abstand am geilsten. Die Leute amüsierten sich und rockten tatsächlich ohne Ende. Ganz anders als heute (siehe Bild unten), wo sie nur noch so tun, als hättem sie Spaß. Laden 3 ist lange her. Berlin war damals sehr verführerisch. Ich entschied mich, hier zu bleiben, weiter zu feiern und nicht wie eigentlich geplant zurück nach England zu gehen, um mein Elite-Studium abzuschließen. Und so versoff ich im himmlischen Laden 3 meinen geerbten Bausparvertrag, begegnete unglaublich vielen Nieten und Tagedieben, schloss mit einigen gute Freundschaft und degenerierte in kurzer Zeit von einem enthusiastischen und begabten Architekturstudenten zu einem alkohol- und drogensüchtigen Ausgeh-Junkie. Es war der grandiose Laden 3, in dem ich den Grundstein meines heutigen verpfuschten Lebens als verbitterter und von Depressionen geplagter Party-Invalide legte (siehe Bild gegenüberliegende Seite).
superfreund ⋅ cookies, cookies #7 1/2 / Friedrichstr. 158 ⋅ No comments
Der Countdown läuft unaufhaltsam weiter. Ab heute sind es nur noch 18 Tage bis zur allerallerletzten Cookies-Nacht am 19. Juli. Bis dahin jagt ein Highlight das nächste: Ben Klock, Turntablerocker, Dixon, DJ Hell, Jazzanova, Adam Port und viele andere ehemalige Cookies-Residents erweisen uns ihre letzte Ehre.
superfreund ⋅ cookies #5 / Saarbrücker Str. 36 ⋅
Saarbrücker Straße 36 Backfabrik
April 1999 – Oktober 2000
Die ehemalige Backfabrik in Saarbrücker Straße hat das Cookies #5 beherbergt. Hier wurde wieder auf dem Tresen getanzt und wie!
superfreund ⋅ cookies #4 / Auguststr. 5a ⋅
Augusttraße 5a Postfuhramt
Oktober 1998 – Januar 1999
Nur 4 Monate gab’s Cookies sogenannte “Winterbar” in Postfuhramt.
Die einen haben’s geliebt, die anderen…na ja. Cookie meinte: es hat einfach ein gewisses Etwas gefehlt.
superfreund ⋅ cookies #3 / Johannisstr. 2 ⋅
Johannisstrasse 2
Plötzlich ist Cookies “trendy”, aus der Bar wird ein Club. An der Tür: “members only, mindestens 25 Jahre” in krakeligen Schrift von 23-jährigem Cookie