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Auguststraße 36
März 1996 – August 1996

Sibylle, Nick, Froggy und Monica hatten für das Ladengeschäft in der Auguststr. 36 nach jahrelangem Aufbau ihres Geschäfts für Möbel und Frachtschiffreisen plötzlich eine Kündigung mit einer Frist von 3 Monaten bekommen. Wegen Sanierung. Sie fragten mich, ob ich die Räume haben möchte für diese drei Monate. Der Laden war sehr liebevoll dekoriert und hatte eine wunderbare Atmosphäre. Ich musste nur noch einen Tresen bauen. Unten war wieder alles voll mit Kohlen und Müll bis zur Decke. Mit Sara, Nilgün und Ben.E. räumten wir den Keller leer und dekorierten den Keller zum Dancefloor um. Nach sehr kurzer Zeit gab es Beschwerden von den Nachbarn: da ich keine Toiletten hatte, haben die Jungs einfach gegen die Hauswände gepisst. Die Mädels gingen (meist) brav ins Hackbarths, bis 3 Uhr und dann für 4 Mark Eintritt, nur um aufs Klo zu gehen, ins Donoughts. Es musste eine rasche Lösung her, wir bauten im Keller ein Holzpodest, auf dem sich ein Handwaschbecken, ein Pissior und eine Toilette befanden, alles getrennt von einem leicht durchsichtigen, schwarzen Stoff, der nicht ganz bis zum Boden reichte, sondern ca. 25 cm vorher aufhörte. Bald wurde dann im Keller eingebrochen. Die Plattenspieler und die Hälfte von Ben.E.s Platten waren weg. Danach bauten wir um und der DJ kam nach oben und so direkt in der Nähe von der Bar und das war der Umbruch! Es war jetzt keine Bar mehr, aber auch noch kein Club. Jeder Abend war spannend und wir fingen an, auf der wackeligen Bar zur tanzen. Die Abende werde ich nie vergessen.

Da wir direkt an der Strasse waren und jeder der vorbeilief auch rein wollte, was auch eigentlich kein Problem war, aber die Polizei hätte ja auch einfach hereinspazieren können, brauchten wir eine Tür. Sara und Joel haben die 1. Tür gemacht. Nilgün und Olli fingen bei mir an der Bar an.

Alles lief gut, bis der Hauseingang ausbrannte. Von da an hatten wir keinen Strom mehr. Erst hatte ich mir einen Generator geliehen, der war laut und ging bald kaputt. So habe ich Jörg (Schumi) kennen gelernt und wir haben einen hochgefährlichen Weg gefunden. Und aus Lärmgründen mussten wir die Tür verlegen: durch die verbrannte Hofeinfahrt, dann in den Keller, vorbei an unserer WC Anlage und wieder hoch in den Laden. Es macht Spass, immer wieder Sachen zu verändern, und so Gäste kurz durcheinander zu bringen.

Nach fünf Monate mussten wir  auch hier raus. Wegen Sanierung.  Das war hart und traurig.

Es war der beste Laden, mit Cookies VI.

 

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